„Pizza Draghi“ mit Negativkalorien

Aufgrund des großen Interesses wird bei der Sparkasse Niederbayern-Mitte nun überlegt, die Pizza „Draghi“ tatsächlich in den Produktkorb aufzunehmen, so Vorstandsvorsitzender und Landesobmann der bayerischen Sparkassen, Walter Strohmaier, schmunzelnd zum Start der Aktion am „unsinnigen“ Donnerstag. Er begrüßte zahlreiche Medienvertreter und Kunden zum offiziellen Start der Pizza-Aktion.  Als alternierenden Verwaltungsratsvorsitzenden, bekennenden Fan der Sparkassen-Idee und vor allem als Namensgeber des neuen Produkts begrüßte Strohmaier den Oberbürgermeister der Stadt Straubing, Markus Pannermayr. Ob der Forderung das Geschäftsmodell zu überdenken und den Aussagen „ob die Sparkassen dann Gebrauchtwagen verkaufen oder etwa Pizza backen sollten“, hatte OB Pannermayr spontan den passenden Namen für das neue Produkt, die Pizza „Draghi“ parat.

 

Diese lustige Idee hat aber über den Fasching hinaus tiefgreifende Gründe, so der Sparkassenchef. Als „Anwalt der Sparer“ möchte er mit dieser Aktion die anhaltende Niedrigzinspolitik verurteilen, da diese einseitig die deutschen Sparer, zugunsten maroder Finanzsystem einiger Staaten in Europa, zu sehr belastet. Zudem äußerte er zwar durchaus Verständnis, dass im Zuge der Finanz und Wirtschaftskrise die Finanzwirtschaft reguliert werden muss. Er fordert aber die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen und eine abgestufte Regulatorik für so genannte „small-and-simple-banks“. Also kleinere Institute und vor allem solche mit einfachem, aber dennoch erfolgreichem Geschäftsmodell. So wie es die Sparkassen seit über 200 Jahren haben. Dieses dürfe nicht durch eine überzogene Regulatorik gefährdet werden, so der Vorstandsvorsitzende, da die Sparkassen existenziell hohe Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung in den jeweiligen Regionen haben. Außerdem sollen am heutigen unsinnigen Donnerstag die Kunden neben einer qualifizierten Beratung mit einem Stück Pizza verwöhnt werden.

 

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Oberbürgermeister Pannermayr freute sich, dass man das neue Geschäftsmodell sogar riechen kann. Er meinte man solle hinzufügen, dass die Pizza „Draghi“ Negativkalorien hat. „Also je mehr man davon isst, desto mehr nimmt man ab“. Er findet die Umsetzung grandios und die Idee hervorragend um darauf hinzuweisen, welche Auswirkungen die Niedrigzinsphase hat. Wenn es heißt „entwickelt neue Ideen ist das gut gemeint, aber man muss sich bewusst machen, dass dieses Geschäftsmodell der Sparkassen überhaupt nichts Veraltetes ist, sondern ein Modell, das der Gesellschaft in hohem Maße dient“. Es dient der Region, den Menschen die hier Leben und den Unternehmen die Ideen finanzieren wollen. Wenn dieses Modell nicht mehr funktioniert, hat die Region ein großes Problem, so Pannermayr. Deshalb ist die deutsche Politik parteiübergreifend aufgefordert, sich auch auf der europäischen Ebene klar zu unserem Sparkassensystem zu bekennen. Denn es ist ein Wert der den Menschen und den Regionen wirklich dient. Pannermayr denkt allerdings nicht, dass sich die Sparkasse in Straubing langfristig in eine Pizzeria umwandeln wird, da sie hervorragend, kerngesund und wirtschaftlich stabil aufgestellt ist.

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