Nebenkosten beim Hauskauf: Das kommt auf Sie zu

eingestellt von Sparkasse Niederbayern-Mitte am 15. Januar 2018

Hauskauf, Immobilie, Finanzierung

Ein Haus oder eine Eigentumswohnung sind eine teure Anschaffung, die die meisten nur einmal im Leben machen. Doch mit dem reinen Kaufpreis ist es nicht getan. Die folgenden Ausgaben sollten Sie bei einem Hauskauf einplanen.

 

Maklerprovision

Das passende Eigenheim zu finden ist gar nicht so leicht. Ein Makler verspricht, Sie bei Ihrem Projekt systematisch zu begleiten. Er kennt den Markt, hat eventuell gute Kontakte zu Verkäufern und bespricht mit Ihnen, wie Sie sich Ihre Wunschimmobilie vorstellen. Er schickt Ihnen Exposés von Häusern oder Wohnungen aus seinem Portfolio und besucht gemeinsam mit Ihnen interessante Objekte. Außerdem ist er beim Notartermin dabei. Dafür verlangt er eine Provision, die vom Verkaufspreis abhängt. Die Höhe ist gesetzlich nicht festgeschrieben und grundsätzlich verhandelbar. Je nach Region beträgt sie zwischen drei und acht Prozent. Auf die Provision müssen Sie Mehrwertsteuer zahlen. Wenn Sie die Immobilie direkt vom Eigentümer kaufen, zahlen Sie keine Maklerprovision.

Grunderwerbsteuer

Beim Kauf eines Grundstücks oder einer Immobilie wird Grunderwerbsteuer fällig. Die Höhe hängt vom Kaufpreis und vom Bundesland ab, in dem sich die Immobilie befindet. Sie liegt zwischen 3,5 Prozent (zum Beispiel in Bayern) und 6,5 Prozent (zum Beispiel in Schleswig-Holstein). Kaufen Sie ein eingerichtetes Haus, ist nur der Wert der Immobilie relevant und nicht der des Inventars. Achten Sie also darauf, dass im Notarvertrag die Hausbestandteile einzeln aufgeführt werden. So lassen sie sich aus dem Kaufpreis des Hauses herausrechnen und Sie zahlen entsprechend weniger Grunderwerbsteuer.

Notarkosten

Der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung muss nach Bürgerlichem Gesetzbuch notariell beurkundet werden. Der Notar berät als unparteiische Instanz beide Seiten und achtet darauf, dass beim Hauskauf die Gesetze eingehalten werden. Außerdem kümmert er sich um den Grundbucheintrag. Die Höhe der Notarkosten hängt von der Gebührenordnung ab. Faustformel: ein Prozent des Kaufpreises.

Grundbucheintrag

Im Grundbuch ist festgeschrieben, wer der offizielle Eigentümer einer Immobilie ist. Dieses Register liegt beim örtlichen Amtsgericht. Es enthält alle beurkundeten Grundstücksrechte und -verpflichtungen, zum Beispiel Wegerechte bei Immobilien in zweiter Reihe. Außerdem sind hier Hypotheken oder Grundschulden vermerkt. Ihre Kosten für den Grundbucheintrag hängen von der Gebührenordnung ab. Faustformel: 0,5 Prozent des Kaufpreises.

Kosten für Gutachter

Wenn Sie ein gebrauchtes Haus kaufen, wollen Sie wissen, wie gut die Substanz des Gebäudes ist und ob Sie renovieren müssen. Hilfe bei der Beurteilung verspricht ein Gebäudegutachter, den Sie nach eigenem Ermessen beauftragen können. Dieser kann jedoch einige Hundert Euro kosten.

 

Unsere Immobilienberater stehen Ihnen gerne als Ansprechpartner zur Verfügung. Auch unsere Internetseite hilft Ihnen weiter.

Im Gespräch mit:

Christopher Pertler, Immobilienmakler (IHK)

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Kommentare


Leviticus Bennett schreibt am 30.10.2020 um 18:11 Uhr:

Der Beitrag zum Thema Notar ist sehr hilfreich. Ich wollte besser informiert sein, denn ich weiß sehr wenig darüber. Nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, weiß ich genug über dieses Thema.


Antwort von Kerstin Kleinheinz am 02.11.2020 um 10:36 Uhr:

Vielen Dank für Ihren Kommentar. Es freut uns, dass wir Ihnen mit diesem Beitrag weiterhelfen konnten.


Thomas Karbowski schreibt am 23.09.2021 um 13:20 Uhr:

Gut zu wissen, dass sich die Grunderwerbsteuer in Bayern auf nur 3,5 Prozent des Grundstückskaufpreises beläuft. Mein Onkel möchte sich eine Immobilie als Investition kaufen. Er wird sich ein Haus gerade in Bayern wegen der niedrigen Grunderwerbsteuer anschaffen.