Sparkasse Niederbayern-Mitte und DekaBank erkunden gemeinsam die Blockchain-Welt

Sparkasse Niederbayern-Mitte und DekaBank erkunden gemeinsam die Blockchain-Welt

Blockchain – dieses Schlagwort assoziieren viele mit Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum. Doch die Technologie dahinter hat weit mehr zu bieten. Gemeinsam verpassen die Sparkasse Niederbayern-Mitte und die DekaBank dem Sparkassenbrief mittels Blockchain-Technologie ein digitales “Make-over”.

Tatsächlich hat die Blockchain-Technologie ihren Ursprung im Bitcoin. Eine Person oder Gruppe namens “Satoshi Nakamoto” veröffentlichte 2008 ein Whitepaper, das die Funktionsweise der Technologie beschrieb. Ein Whitepaper ist ein Dokument, das eine komplexe Idee oder ein Problem sowie die darauf basierende Lösung erläutert. Das Hauptziel von Nakamotos Whitepaper war es, ein alternatives, dezentrales Zahlungsmittel , den Bitcoin, zu schaffen.

Dezentrale Datenbank

Eine Blockchain ist im Wesentlichen eine dezentrale Datenbank, die Informationen in sogenannten „Blöcken“ speichert. Jeder Block enthält eine gewisse Anzahl von Transaktionen oder Datensätzen und ist kryptographisch mit dem vorherigen Block verbunden. Diese Kette von Blöcken – daher der Name „Blockchain“ – bildet ein unveränderliches und transparentes Register aller jemals getätigten Transaktionen.

Dezentralisierung bedeutet, dass keine zentrale Organisation die Kontrolle über die Daten hat. Stattdessen wird die Blockchain auf vielen verschiedenen Computern oder „Knoten“ gespeichert und aktualisiert, was die Manipulation der Daten schwierig macht. Änderungen können nur durch Konsens innerhalb des Netzwerks vorgenommen werden, wodurch die Integrität und Sicherheit der Informationen gewährleistet werden.

Seit Nakamotos Whitepaper hat sich die Technologie rasant weiterentwickelt. Während Bitcoin die erste Anwendung von Blockchain war, erkannte man schnell das Potenzial der Technologie über Kryptowährungen hinaus. Ethereum, die zweite große Blockchain, brachte 2015 das Konzept der „Smart Contracts“ – selbstausführende Verträge, die Bedingungen direkt im Code enthalten – in die Welt.

Blockchain-basierter Sparkassenbrief

Auch die Finanzindustrie packt mittlerweile fleißig virtuelle Bauklötze, um innovative Anwendungen zu entwickeln. Ein aktuelles Beispiel dieses technologischen Pioniergeistes? Die Sparkasse Niederbayern-Mitte hat Mitte August ihren ersten digitalen und Blockchain-basierten Sparkassenbrief emittiert. Damit positioniert sich die Sparkasse Niederbayern-Mitte als digitale Vorreiterin und als eines von deutschlandweit zehn Pionierinstituten der Sparkassen-Finanzgruppe.

Wichtiges Refinanzierungsinstrument

Sparkassenbriefe sind, neben den Einlagen der Privatkundinnen und -kunden, ein wichtiges Refinanzierungsinstrument der Institute im Sparkassenfinanzverbund. Es existieren zwei

Formen:

  • Sparkassenbriefe für Privatkundinnen und –kunden (“Retail-Sparkassenbrief”) und
  • Sparkassenbriefe für institutionelle Kunden wie beispielsweise andere Sparkassen, Versicherungen oder Pensionsfonds (“institutioneller Sparkassenbrief”).

Bei der nun durchgeführten Emission handelt es sich um einen institutionellen #Sparkassenbrief.

“Der bisher papierbasierte und manuelle Prozess zur Emission traditioneller Sparkassenbriefe war zeitaufwendig und ressourcenintensiv”, erläutert Thomas Frischhut, Treasurer der Sparkasse Niederbayern-Mitte. Aber das war gestern. Heute glänzt der Sparkassenbrief in neuem, digitalem Gewand. Ermöglicht wird dies durch die Nutzung der Blockchain-Technologie und die Zusammenarbeit mit der DekaBank, dem Wertpapierhaus der Sparkassen, sowie dem Fintech SWIAT, einem Joint-Venture von DekaBank und anderen Finanzdienstleistern.

Auf der Plattform „Deka Easy Access“ können Sparkassen ihre Emissions- und Zeichnungsinteressen zentral auf einem Marktplatz veröffentlichen und den Emissionsprozess digital durchführen. Ein Prozess, der zuvor bis zu sieben Tage in Anspruch nahm, ist nun in wenigen Minuten erledigt. „Die digitale Transformation des Emissionsprozesses für den Sparkassenbrief bietet eine erhebliche Zeitersparnis und ermöglicht es Sparkassen, den Sparkassenbrief kurzfristiger zur Liquiditätsbeschaffung und Verbreiterung ihrer Refinanzierungsbasis einzusetzen”, erklärt Thorben Lüthge, Leiter des Geschäftsfeldes Kapitalmarkt der DekaBank.

Innovation

Die Sicherheit bleibt dabei keineswegs auf der Strecke, im Gegenteil – sie bekommt durch die Blockchain einen zusätzlichen Boost. Zudem eröffnet der digitale Sparkassenbrief Instituten den Einstieg in die Blockchain-Welt. Dies schafft Expertise im Umgang mit dieser neuen Technologie und stärkt die Innovationsprozesse. Denn eines ist sicher: Die Finanzindustrie von morgen wird ohne Blockchain nicht mehr auskommen.

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