Sparkasse ist Stabilisator in Krisenzeiten und präsentiert positive Halbjahreszahlen
Löwenanteil der Corona-Hilfen kommt von den Sparkassen
Vorstandsvorsitzender Walter Strohmaier begrüßte, auch in seiner Funktion als Bundesobmann der Deutschen Sparkassen, zu einer Pressekonferenz in der Sparkasse Straubing. Unter dem Motto „der Bundesobmann steht Rede und Antwort“, stellte Strohmaier die durchwegs positiven Halbjahreszahlen der Sparkasse Niederbayern-Mitte vor. Zugleich zeigte er die Herausforderungen der Branche auf. Trotz Corona-Krise wird die Sparkasse mit einer großen Spendenaktion auch im Jahr 2020 ihrem öffentlichen Auftrag als Nutzenstifter in der Heimat mehr als gerecht.
„Aus dem Jubiläumsjahr wurde ein Corona-Jahr“, so Vorstandsvorsitzender Strohmaier. Vor 180 Jahren wurde die Sparkasse gegründet und in den ersten Wochen des Jahres lag es außerhalb jeglicher Vorstellungskraft, welche enormen Verwerfungen das Jahr 2020 bringen würde. Gesellschaftlich und vor allem auch wirtschaftlich stellt die Corona-Pandemie weltweit und somit natürlich auch für ganz Deutschland und deren Kreditwirtschaft eine erhebliche Herausforderung dar.
Die Sparkassen insgesamt haben diese Krise bisher ganz ordentlich gemeistert, so Strohmaier. Die Sparkasse Niederbayern-Mitte ist sogar ein Stabilisator in Krisenzeiten und ein stabiler Fels in der Brandung. Ein Kreditvolumen von über 3.400 Millionen Euro und ein Kreditwachstum von bereits 3,6 % zum Halbjahr zeigen, dass trotz Corona-Modus die Sparkasse die Kreditversorgung unserer Region uneingeschränkt aufrechterhält. Auch das ungebrochene Einlagenwachstum, auf einen aktuellen Bestand von 3.433 Millionen Euro ist Beweis für das hohe Vertrauen der Kundinnen und Kunden. Diese Zahlen zeigen, dass die Sparkasse mit hoher Beratungsleistung stark im Kundengeschäft ist. Für die Zukunftsfähigkeit sei aber vor allem auch die Betrachtung des Risikos und der Wirtschaftlichkeit von großer Bedeutung, so der Vorstandsvorsitzende. Die Sparkasse Niederbayern-Mitte führt aktuell die Liste der erfolgreichsten Sparkassen in Bayern an und es wurde erst kürzlich die Günstigste von fünf möglichen Risikoklassen zertifiziert.
Löwenanteil der Sparkassen in der Corona-Krise
Insgesamt haben die deutschen Sparkassen KfW-Hilfskredite mit einer Gesamtsumme von 7,6 Milliarden Euro ausgereicht. Zwei weitere Milliarden stehen als offene Zusagen in den Büchern. Damit haben die Sparkassen deutlich mehr Kredite ausgereicht als alle anderen Bankengruppen in Deutschland, so Bundesobmann Strohmaier. Bemerkenswert ist auch der Vergleich mit den 70.000 Anträgen auf Kreditstundungen von Privatkunden, die die Deutsche Bank kürzlich veröffentlichte. Im Vergleich zu rund 190.000 Privatkunden-Stundungen und weiteren 177.000 Tilgungsaussetzungen bei Gewerbekunden lässt sich mit Fug und Recht von einem Löwenanteil der Sparkassen in der Corona-Krise sprechen. Die Sparkassen-Finanzgruppe ist krisenresistent und hat eine wichtige stabilisierende Funktion für die gesamte deutsche Volkswirtschaft, betonte der DSGV-Vizepräsident Strohmaier.
Um weiterhin diese Stabilität auf Dauer aufrechterhalten zu können, sei es laut Strohmaier jedoch wichtig, wieder schnellstmöglich in den „Vorkrisenmodus“ zu gelangen. Vor allem die in der Sparkassenorganisation diskutierten strategischen Themen wie ein bundesweites Sparkassenspitzeninstitut und die generelle Konsolidierung in der Branche voranzutreiben. Gerade die aktuelle Situation mit negativen wirtschaftlichen Folgen zeigt einmal mehr, dass die Sparkassen vor allem auch innerhalb ihrer Verbundorganisation insgesamt nur Risiken eingehen dürfen, die sie sich im Extremfall auch leisten können. Auch müssen kostspielige Doppel- und Mehrfacharbeiten innerhalb der Gruppe reduziert bzw. am besten ganz vermieden werden.
„Im Maschinenraum arbeiten“
Um langfristig krisenfest zu bleiben ist es deshalb notwendig, mit den aktuellen Entwicklungen Schritt zu halten. „Im Maschinenraum arbeiten“ nennt Strohmaier das tägliche Ausbalancieren von Chancen und Risiken und die permanente Betrachtung der Kosten und Erträge. Im Focus muss stets das Bemühen um den Kunden stehen. Dies sei kein Widerspruch zu den zahlreichen digitalen Angeboten, sondern eine sinnvolle Ergänzung. Diese Entwicklung im Bereich Digitalisierung hat sich durch Corona nochmals beschleunigt. In der Zeit des Lock-Downs hat es sich aber ausgezahlt, dass die Sparkasse Niederbayern-Mitte nicht erst in der Krise Know-How zur Digitalisierung von Finanzdienstleistungen aufgebaut hat. Mit einer eigenen Abteilung und spezialisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konnte der Betrieb in Sachen Finanzen bei nahezu allen Kunden reibungslos aufrechterhalten werden.
Im Maschinenraum arbeiten bedeutet dann auch, diese Entwicklungen zu analysieren und die richtigen Weichen zu stellen. Immer mehr Service-Leistungen werden von Kunden zeit- und ortsunabhängig per Smartphone oder PC genutzt. Deshalb verlagert sich der Schwerpunkt unserer persönlichen Kundenkontakte immer mehr in den Bereich der qualifizierten Beratung. Diese kann selbstverständlich ebenfalls zeit- und ortsunabhängig angeboten werden.
180 Jahr Sparkasse Niederbayern-Mitte
Aus dem Jubiläums-Jahr wurde ein Corona-Jahr, so Strohmaier. Dennoch wollen wir eine Aktivität in diesem Jahr trotzdem durchführen. Und das ist möglicherweise gerade im Krisen-Jahr wichtiger denn je. In Assoziationen des 180-jährigen Jubiläums werden insgesamt 180.000 Euro für gemeinnützige Projekte in unserer Heimat zur Verfügung gestellt. Die genauen Vergabemodalitäten werden in Kürze bekannt gegeben. Die Corona-Einschränkungen brachten viele wertvolle gemeinnützige und gesellschaftliche Aktivitäten zum Erliegen. Wir wollen einen Beitrag leisten, diese Themen im Interesse unserer Gesellschaft wieder anzutreiben. Auch das ist Sparkasse. Strohmaier zeigte sich abschließend sehr stolz darauf, dass aufgrund des stabilen und guten Niveaus der heimischen Sparkasse der öffentliche Auftrag, als Nutzenstifter in der Heimat wirken zu können, auch in diesen Zeiten erfolgreich mit Leben erfüllt werden kann.
Schreibe einen Kommentar